Stage Entertainment Musicals: Blick hinter die Kulissen

Stage Entertainment Musicals

Ein Interview mit Torsten Reichert, dem Senior-Manager E-Commerce von der Stage Entertainment

Inhalt

Liebe Musicalfreunde,

wir freuen uns, euch heute einen Blick hinter die Kulissen der Musical-Welt zu gewähren. Wir werden euch Torsten Reichert vorstellen, der Senior Manager E-Commerce Reseller bei Stage Entertainment in Hamburg ist.

Torsten und ich kennen uns schon seit mehr als 2 Jahrzehnten. Wir haben uns bei der Expo2000 in Hannover kennengelernt und führen daher unser Gespräch in einem vertrauten „Du“.

So viel nur vorab, Torsten hat eine tiefe Leidenschaft für Musicals. Er ist der festen Überzeugung, dass Musicals eine unschätzbare Form der Unterhaltung sind, die Menschen auf der ganzen Welt Freude und Glück bringen kann.

Zum Interviewpartner Torsten

Sandra: Hallo Torsten, vielen Dank, dass wir dir heute ein paar Fragen stellen dürfen und du uns „Backstage von Torsten Reichert“ nimmst. Aber stell´ bitte die Stage Entertainment und dich vorab einmal kurz selbst vor.

Torsten: Hallo zusammen. Mein Name ist Torsten Reichert, bin 53 Jahre alt und wohne in der schönen Hansestadt Hamburg. Ich bin seit 2001 bei Stage Entertainment Germany in Hamburg. Privat verreise ich sehr gerne, mag es gut essen zu gehen in Restaurants, unternehme viel mit meinen Freunden und bin ein begeisterter Radfahrer.

Torsten Reichert -

Kurz und knapp ein paar Infos zu Stage Entertainment: Es ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Live-Entertainment. Stage entwickelt und produziert Live-Entertainment Formate auf höchstem künstlerischen Niveau. Stage Entertainment Germany hat insgesamt 8 Theater in Hamburg, Berlin und Stuttgart  – viele weitere Infos findet ihr auf musicals.de.  

Sandra: Was uns brennend interessiert – woher kommt deine Leidenschaft zu Musicals?

Torsten: Mein erstes Musical, was ich 1992 gesehen habe, war CATS im Operettenhaus Hamburg. Ich war so begeistert, dass ich sofort Geld gespart habe, um mir 4 Monate später DAS PHANTOM DER OPER anzuschauen. Die Kombination aus Gesang, Schauspiel und Tanz hat mich total fasziniert – und das dann noch LIVE zu erleben. Wie kann man singen und tanzen und alles sieht so leicht aus? Da kam der Wunsch in mir auf, für so ein Unternehmen zu arbeiten.

Sandra: Was ist deine Aufgabe bei der Stage Entertainment? Wie sieht z.B. ein typischer Arbeitstag bei dir aus?

Torsten: Seit gut 4 Jahren betreue ich touristische Partner, die aktiv Tickets sowie Städte-Musicalreisen-Pakete an Endkunden verkaufen. Mein Arbeitsalltag ist vielseitig und ich mag es sehr im Team zu arbeiten. So ein Tag besteht u.a. aus internen Meetings mit den Kolleginnen und Kollegen zu bestimmten Themen, Video-Calls & Telefonate mit Partnern, ich vereinbare und plane Kooperationen, schreibe Angebote, bearbeite Reklamationen, schreibe und beantworte E-Mails…

Hinter dem Vorhang von Torsten

Sandra: Und was war deine größte Herausforderung bisher bei der Stage Entertainment?

Torsten: Wir mussten aufgrund von Corona 19 Monate lang unsere Theater schließen, haben unseren Spielplan dreimal neu aufgestellt, x-tausend E-Mails bearbeitet, und noch vieles mehr… Diese Zeit war ziemlich herausfordernd und kräftezehrend. Aber wir haben es geschafft und beim Restart im September 2021 waren die Glückshormone bei uns allen auf 100%. 😊 

Sandra: Deine Kolleginnen und Kollegen auf der Bühne sind selbstverständlich allesamt großartige Künstlerinnen und Künstler. Gibt es dennoch eine Darstellerin oder einen Darsteller, die oder den du besonders magst?

Torsten: Ich bewundere Gino Emnes, der den ersten Simba bei Disneys DER KÖNIG DER LÖWEN (2001-2003) spielte. Er ist ein begnadeter Musical Darsteller und in seinen Rollen hat er eine so unglaubliche Bühnenpräsenz – ob als Balboa Greek bei Rocky, als Lola bei Kinky Boots oder aktuell als Mr. Burr bei HAMILTON – Das Musical.

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Sandra: Torsten, wenn man eher unerkannt im Hintergrund der Stage Theater arbeitet und sieht, wie Abend für Abend die Künstler und Künstlerinnen Applaus erhalten, hast du dann auch manchmal Lust selbst auf der Bühne zu stehen?

Torsten: Bühne ist nicht wirklich mein Ding, wobei es ab und an kribbelt da mal mitzutanzen. Meinen persönlichen Applaus bekomme ich, wenn ich eine Show von uns besuche und die Freude in den Gesichtern unserer Gäste sehe. Sie lachen, weinen, applaudieren, sind emotional ergriffen und verlassen mit strahlenden Gesichtern das Theater. Mehr Applaus geht nicht.

Sandra: Kannst du singen? Oder reicht es nur für den Duschgesang?

Torsten: Ganz klar Duschgesang 😄!

Goldenes Mikrofon auf der Bühne

Wenn ein neues Musical entsteht

Sandra: Welches Musical außerhalb der Stage Entertainment hat dich bisher am meisten beeindruckt und warum?

Torsten: Ich hatte das Glück in New York das Musical „Spring Awakening“ zu sehen. Das Stück und die Story haben mich ziemlich beeindruckt.

Sandra: Wenn sich die Stage Entertainment entscheidet, ein neues Musical auf die Bühne zu bringen, dann ist sicherlich einiges an Vorbereitungszeit nötig, bis das Publikum in den Genuss des Stückes kommt. Wie lange dauert es eigentlich von der ersten Idee bis zur tatsächlichen Premiere? Was sind die wichtigsten Schritte?

Torsten: Das ist unterschiedlich und kommt immer auf das Thema an. Von uns selbst produzierte Musicals, wie ROCKY, DAS WUNDER VON BERN, SISTER ACT oder TINA TURNER, können schon mal bis zu 6 Jahre dauern, bevor sie auf der Bühne Premiere haben. Bei anderen Musicals, wie Disneys TARZAN, wo es eine Adaption der Show ist, geht es mit bis zu 2 Jahren etwas schneller.

Sandra: Wie schwer fällt es dir, nicht über neue Projekte zu sprechen? Und wie aufregend ist der Moment, wenn ihr mit einem neuen Musicalprojekt an die Öffentlichkeit geht?

Torsten: Natürlich ist es aufregend, wenn man intern die Info über ein neues großes Musical bekommt und den Partnern nichts sagen darf. Es gibt aber mittlerweile eine sogenannte „Verschwiegenheits-Vereinbarung“, da man für einen Vorverkaufsstart diverse Dinge vorbereiten muss, damit alles klappt und Kunden ihre Tickets oder Reisepakete kaufen können. 

Sandra: Es ist ja sicherlich so, dass die Anspannung im Vorfeld groß ist, wenn ein neues Musical startet wie beispielsweise in diesem Jahr ROMEO & JULIA in Berlin. Du kannst es bestimmt kaum erwarten die Show in der finalen Version zu sehen. Wie groß ist deine Vorfreude? Und was ist das Schönste an so einem Premierenabend für dich?

Torsten: Bei jeder Show ist die Vorfreude da, denn es entsteht immer etwas Neues und Unbekanntes. Zum jeweiligen Musical gibt es einen Trailer, wo man in einer „Kurzfassung“ sehen kann, was die Shows ausmacht, worum es geht und wie die Musik ist. Das Musical LIVE zu sehen ist dann noch mal was ganz anderes und Premieren haben ihr persönliches Flair. Wir wissen, wie hart hinter den Kulissen gearbeitet und alles erarbeitet wurde – mit viel Fleiß, Schweiß, Mühen, Proben, gefühlten 100 Durchläufen. Mit der Premiere wird das Musical sozusagen auf „Die Bretter, die die Welt bedeuten“ entlassen. Und da sind sie wieder da, die Gänsehaut-Momente.

Sandra: Neben der Premiere ist auch die Dernière immer eine ganz besondere Vorstellung. Wie emotional ist es für dich, wenn für ein Musical, das du besonders gerne magst, der letzte Vorhang fällt?

Torsten: Dernièren haben auf alle Fälle ihre speziellen Momente. Sowohl das Publikum als auch der CAST lassen sich oft etwas Besonderes einfallen.

Ich kann mich gut an TITANIC erinnern, was 2003 im Theater Neue Flora in Hamburg spielte. In der Ouvertüre, beim Auslaufen des Schiffes, sangen die Darstellerinnen und Darsteller ihren „Auf Wiedersehen und bis bald…“ Song und winkten. In diesem Moment nahmen gut 1.800 Gäste im Theater ein weißes Taschentuch in die Hand und winkten den Darstellerinnen und Darsteller zurück. Alle waren so emotional erfasst, dass sie kaum singen konnten.

Sandra: Einige Stücke hast du sicherlich schon mehrfach gesehen. Hast du ein Ranking? Welches Musical hast du am häufigsten gesehen?

Torsten: Rang 1 ist mit gut 20 Besuchen Disneys DER KÖNIG DER LÖWEN, Rang 2 ist Elisabeth mit gut 12 Besuchen und Rang 3 ist Cirque du Soleil – Musical PARAMOUR mit 9 Besuchen.

Musicals mit Theatersitzreihe mit rotem Stoff - Plätze 95 bis 104

Der perfekte Musicalbesuch

Sandra: Du als Profi, wie gestaltest du deinen perfekten Musical-Besuch. Hast du ein paar Tipps für uns?

Torsten: Für mich ist ein Musical-Besuch was Besonderes und ich mache mich je nach Anlass – privater Showbesuch, Partnereinladung oder Premiere – entsprechend chic. Ich mag das für mich selbst gerne und zolle damit auch der Veranstaltung, dem Theater, den Darstellerinnen und Darsteller und den Partnern meinen Respekt. Ich bin gerne so 30 Minuten vor der Show im Theater, um die Atmosphäre mit einem Glas Wein oder Sekt zu genießen. Mein Tipp: Macht aus eurem Besuch im Theater ein kleines oder großes Event und genießt es, denn es ist was Besonderes!

Sandra: Zum Abschluss gib‘ uns doch noch einen kleinen Ausblick. Worauf freust du dich in der Musicalwelt 2023 am meisten?

Torsten: Ich bin sehr froh, dass wir trotz Energiekrise und Inflation unsere Theater bespielen können. Wir planen in diesem Jahr noch 2 Premieren, aber ich kann da noch nicht viel verraten..🤫

Sandra: Lieber Torsten, herzlichen Dank für deine Antworten, deine Zeit, und dass du uns in deine Musicalwelt mitgenommen hast.

Torsten: Lieben Dank für das Interview, hat mir viel Freude bereitet.

Video zu Hamilton
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Liebe Musicalfreunde, wenn ihr noch Fragen an Torsten habt, schickt sie uns gerne an info@musical-mit-hotel.de Wir werden sie an Torsten weiterleiten und euch eine Rückmeldung geben.

Es ist inspirierend zu sehen, wie weit Torsten Reichert seit unserer ersten Begegnung vor so vielen Jahren auf der Expo2000 in Hannover gekommen ist. Wir hoffen, dass es euch gefallen hat, einen Einblick in das „Musical-Leben“ von Torsten zu bekommen, der sich dafür einsetzt, dass jeder an der Magie des Musiktheaters teilhaben kann!

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