Wenn die Vampire zum Ball einladen, solltet Ihr nicht nein sagen! Mit der Mischung aus Witz, einer fulminanten Liebesgeschichte und die vielen Hits machen das Tanz der Vampire Musical zu etwas ganz Besonderem und begeistern das Publikum. Durch die furiosen Tanzszenen wird das Musical darüber hinaus zu einer mitreißenden Bühnenshow. Noch bis September 2023 ist das Musical in Stuttgart zu sehen, ab November sind die Vampire wieder zurück in Hamburg.
Tanz der Vampire ist ein Musical in zwei Akten von Jim Steinman und Michael Kunze. Es basiert auf dem Roman Polański Film “The Fearless Vampire Killers” aus dem Jahr 1967. Der Film gilt als Satire auf die damals so beliebten Vampir-Horrorfilme. Für den Film schrieb Polanski das Drehbuch zusammen mit Gérard Boch und übernahm selbst die Rolle als Alfred. Seine damalige Frau Shannon Tate war in der Rolle der Sarah zu sehen, Jack MacGrowan spielte Professor Abronsius. Ferdy Mayne erhielt den Part von Graf von Krolock.
Die Uraufführung fand am 04. Oktober 1997 in Wien im Raimund Theater statt und das Musical war dort bis zum 15. Januar 2000 zu sehen. Seitdem wurde es in vielen anderen europäischen Ländern sowie den USA und Japan aufgeführt. Vor allem das opulente Bühnenbild und die Special Effects sorgen für eine schaurig-schöne Atmosphäre. Dazu lassen die aufwändigen Kostüme die Vampire gruselig echt wirken.
In dem Musical geht es um die Reise des Vampirforschers Professor Abronsius und seines Assistenten Alfred in das mystische Transsylvanien, da der Wissenschaftler dort Vampire vermutet. In dem Wirtshaus, in dem die beiden übernachten, stoßen sie dann neben der wunderschönen Wirtstochter Sarah auch auf Unmengen an Knoblauch und Bisswunden – der Beweis für die Existenz von Vampiren. Schon bald treffen die beiden auf Graf von Krolock, den Fürsten der Vampire, der genau wie Alfred in Sarah verliebt ist. Schaffen sie es Sarah zu retten und das Dorf von den Vampiren zu befreien? Das in zwei Akten aufgeführte Musical ist ein wahres Tanz Spektakel und konnte weltweit schon mehr als neun Millionen Besucher*innen begeistern.
Das Publikum auf der ganzen Welt liebt das Kultmusical und ist begeistert von den mitreißenden Tanzszenen, den talentierten Darsteller*innen und der mystischen und gruseligen Vampirwelt. In Österreich kreierte Steve Barton die Hauptrolle des Grafen von Krolock, in welcher er auch selbst in der Uraufführung auf der Bühne stand. Roman Polanski selbst übernahm für das Projekt die Regie. 1998 erschien die Gesamtaufnahme sogar auf einer Doppel-CD, wobei das Orchester der VBW die Darsteller*innen während der Live-Aufnahme begleitete. Zum 10-jährigen Bühnenjubiläum kehrte das Tanz der Vampire Musical vom 3. bis zum 11. Februar 2007 für eine Woche in das Raimund Theater zurück. Auch zum 20-jährigen Jubiläum fanden erneut einige Vorstellungen statt. In dieser überarbeiteten Inszenierung wurden jedoch einige Kostüme und Kulissen verändert, außerdem wurden am Finale Veränderungen vorgenommen.
Von Ende 2002 bis Anfang 2003 lief auch eine abgeänderte Fassung des Musicals unter dem Titel “Dance of the Vampires” am Broadway Minskoff Theater in New York. Außerdem wurde es bspw. in Tallinn, Warschau, Tokio, Paris, Prag, Sankt Petersburg und St. Gallen aufgeführt. Auch in Deutschland war es schon in mehreren deutschen Städten zu sehen. Noch bis zum 10.09.2023 ist es in Stuttgart zu sehen bevor es dann wieder nach Hamburg zurückkehrt.
Ab dem Jahr 2000 war es in Deutschland zu sehen und eroberte direkt die Herzen der Zuschauenden. Nach Spielzeiten in Stuttgart vom 31. März 2000 bis zum 30. August 2003, Hamburg vom 7. Dezember 2003 bis zum 22. Januar 2006 und Berlin vom 10. Dezember 2006 bis zum 30. März 2008 lief es vom 7. November 2008 bis zum 31. Januar 2010 auch in Oberhausen. Vom 25. Februar 2010 bis zum 16. Oktober 2011 kehrte das Musical schließlich nach Stuttgart zurück. Vom 14. November 2011 bis zum 25. August 2013 wurde das Musical erneut in Berlin aufgeführt. Nach einer dreijährigen Pause war es dann ab 2016 wieder zu sehen: Vom 24. April 2016 bis 17. März 2019 gastierte das Musical als Tournee in Berlin, München, Stuttgart, Hamburg und Köln. Unter Fans wurde die Tour schnell für das „Grafen-Roulette“ bekannt. An allen Spielorten ließ Stage Entertainment nämlich gleich mehrere Darstellende als Graf von Krolock auftreten.
Seit Oktober 2021 ist es wieder auf der Bühne in Stuttgart zu sehen. Im letzten Jahr feierte das Kultmusical dort auch seinen 25. Geburtstag und zelebrierte dies mit einem fulminanten Jubiläum. Mehr als 2.500 Vorstellungen gab es bisher in den drei Stuttgarter Spielzeiten, ehe es dann ab November wieder in Hamburg gastiert.
30 Jahre nach dem Film entwickelten Michael Kunze und Jim Steinman die Bühnenversion des Musicals. Viele Musikstücke des Musicals basieren dabei auf früheren Hits von Steinman wie bspw. „Total Eclipse of My Heart“, das zu „Totale Finsternis“ wurde. Der Song “Totale Finsternis” wurde im Sommer 2006 vom deutschen Musical- und Fernsehpublikum zum „Größten Musical-Hit aller Zeiten“ gewählt. Steinman machte sich auch als Musikproduzent einen Namen: So produzierte und schrieb er unter anderem Songs für Meat Loaf und Bonnie Tyler.
Viele seiner erfolgreichen Hits nutzte Steinman außerdem als Vorlage für die Songs des Tanz der Vampire Musicals. So dient der Song “Objects in the Rear View Mirror May Appear Closer Than They Are”, der für Meat Loaf geschrieben wurde als Vorlage für “Unstillbare Gier”. Auch der Song „Ewigkeit“ ist unter dem Titel „Great Boleros of Fire“ auf dem Album „Bat Out of Hell – 25th Anniversary Edition“ von Meat Loaf zu finden. Die Ouvertüre des Tanz der Vampire Musicals entspricht dem Song „The Storm“, den Steinman zum Beispiel für sein Musical “The Dream Enginge” geschrieben hat. Auch viele weitere Songs beinhalten Elemente, die Jim Steinman für eigene Musicals und Meat Loaf geschrieben hat.
Um die Kostüme so detailreich wie möglich zu gestalten und die Darsteller*innen in echte Vampire zu verwandeln benötigt es auch einige Zeit in der Maske: Der Darsteller des Grafen von Krolock sitzt so bspw. über zweieinhalb Stunden in der Maske. Trotzdem ist der Graf seine absolute Traumrolle. Dabei erinnert die Bühne teilweise an einen Spielplatz: Denn nur dank einer Rutsche auf der Bühne schafft es der Graf blitzschnell vom Dach des Schlosses unten an die Tür. Dank der Rutsche dauert der Abstieg nur wenige Sekunden – und macht sogar noch Spaß.
Natürlich braucht es für ein Vampir-Musical auch viel Blut – künstliches versteht sich. Nur dadurch kann das Blut bei einem Biss an den Hälsen der Opfer aus dem Mund der Blutsauger fließen. Bei den vielen Vorstellungen kommt natürlich einiges zusammen: Während der 20-monatigen Spielzeit in Stuttgart verbrauchte allein der Graf ca. 10 Liter davon. Das Kunstblut ist in einem kleinen Kissen im Mund der Darsteller*innen platziert, welche das dann zerbeißen. Schmeckt übrigens nach Erdbeere – also alles halb so schlimm. Die anstrengendste Rolle im Musical Tanz der Vampire ist jedoch die des Koukol, dem Diener des Grafen. Das Kostüm mit falschen Händen, Buckel und klobigen Schuhen ist so schwer, dass der Darsteller nur kurz auf die Bühne kann.