Spätestens beim Betreten des Theaters des Westens wird klar: Dieses Haus hat eine reiche Geschichte. Lernen Sie gemeinsam mit uns das kultige Theater und eine der schönsten Musicalbühnen Deutschlands besser kennen.
Das Theater des Westens gilt als eines der kultigsten Theater Berlins mit einer reichen und faszinierenden Geschichte. Erbaut 1895/1896 von Bernhard Sehring, war dieses Theater eine Sensation unter den Berliner Architekten. Sein einzigartiger neobarocker Zuschauerraum stand im Kontrast zu seinem Bühnenturm, der im Stil eines mittelalterlichen Bergfrieds entworfen wurde. Am 1. Oktober 1896 wurde das Theater mit dem Märchenspiel Tausendundeine Nacht von Holger Drachmann für das Publikum eröffnet. Doch die Historie des Hauses sollte erst beginnen. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf seine Geschichte und seine Gründung werfen.
Am 25. August 1912 ereignete sich eine Tragödie, als ein Feuer das Haus schwer beschädigte. Als Reaktion auf diesen Vorfall wurden einige Änderungen vorgenommen. Der Zuschauerraum wurde um 15 Reihen erweitert und das Foyer wurde verbreitert und umgestaltet, um mehr Gäste aufnehmen zu können. Trotz dieser Renovierungen blieben einige Elemente des ursprünglichen Designs erhalten. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurde das Theater 1913 mit einer festlichen Aufführung von Henry Purcells Dido und Aeneas wiedereröffnet.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 – einem Ereignis, das für Deutschland eine unglaublich turbulente Zeit bedeutete – liefen die Aufführungen im Theater des Westens eine Zeit lang normal weiter. Doch schon bald setzte sich die Zensur in allen Lebensbereichen in Deutschland durch. Infolgedessen konnten in dieser Zeit nur leichte Unterhaltungsstücke wie Operetten oder Komödien aufgeführt werden. Als 1939 der Zweite Weltkrieg in Europa ausbrach, wurden die Aufführungen bis 1945 abrupt eingestellt, als die alliierten Truppen Deutschland von der Nazi-Besatzung befreiten.
1922, noch bevor der Zweite Weltkrieg in ganz Europa ausbrach, zog die Berliner Staatsoper in das Theater des Westens um. Dies geschah, nachdem ihre vorherige Spielstätte 1920 durch Brandanschläge von Rechtsextremisten niedergebrannt war, die moderne Kunstformen wie den Expressionismus und die Jazzmusik ablehnten, die zu dieser Zeit in den Berliner Künstlerkreisen beliebt waren. Dieser Umzug markierte einen weiteren Wendepunkt in der Geschichte des Theaters des Westens. Der Zuschauerraum wurde in den folgenden Jahren mehrfach umgebaut, so dass sowohl große Opernproduktionen als auch intimere Ballett- oder Kammermusikkonzerte besser untergebracht werden konnten.
1961 zog das Opernhaus zurück an seinen ursprünglichen Standort in der Bismarckstraße.
Operette und Musiktheater haben eine lange und bewegte Geschichte. Aber in der Zeit von 1961 bis 2003 gab es eine Reihe von wichtigen Entwicklungen, die die Zukunft dieser Kunstformen prägten. In diesem Abschnitt werden wir die bedeutenden Veränderungen in der Welt der Operetten- und Musicalbühne während dieser Zeit durchleuchten.
Alles begann am 1. Oktober 1961, als Frederick Loewes Musical My Fair Lady im Theater des Westens in Berlin aufgeführt wurde. Diese Produktion war eine Sensation, da sie Elemente aus Oper und Musiktheater zu etwas Innovativem und Neuem verband. Sie ebnete den Weg für andere Komponisten, Risiken einzugehen und neue Techniken zu erforschen.
Im Jahr 1978 wurde das Theater des Westens umfassend modernisiert, um sowohl für die Darsteller als auch für die Zuschauer ein besseres Erlebnis zu schaffen. Dazu gehörten Verbesserungen des Bühnenbeleuchtungssystems, der Tontechnik, der Sitzordnung, der Akustik und vieles mehr. Diese Modernisierung legte den Grundstein für zukünftige Produktionen an diesem historischen Ort.
In den 1980er Jahren gab es noch mehr Fortschritte im Bereich Operette und Musiktheater, als Götz Friedrich künstlerischer Leiter des Theaters des Westens und Helmut Baumann dessen Generalintendant wurde. Gemeinsam schufen sie einige der beliebtesten Stücke der deutschen Theatergeschichte wie Guys & Dolls und La Cage aux Folles. Die beiden waren es auch, die 1988 die erste deutsche Musicalbühne ins Leben riefen.
Götz Friedrich inszenierte 1988 mit Porgy and Bess die erste Neuproduktion einer „all black opera“ in Europa und erlebte einen sensationellen Welterfolg. Er und seine Chefdramaturgin Valerie Hennecke, die zwei Jahre lang die Produktion einschließlich mit Leitung PR und Marketing zwischen Berlin und New York aufbaute, erhielten den „Audience Award“.
1994 übernahm Friedrich als künstlerischer Leiter und führte die Vision seines Vorgängers von qualitativ hochwertigen und grenzüberschreitenden Musicalaufführungen fort.
Die Operette hat in diesen Jahren einen langen Weg zurückgelegt! Von Frederick Loewes revolutionärem My Fair Lady bis hin zu Götz Friedrichs 1988 höchst erfolgreicher Porgy & Bess-Produktion gab es in dieser Zeit viele Veränderungen, die die moderne Operette zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Sowohl die Darsteller als auch die Zuschauer profitierten von Innovationen wie einer verbesserten Akustik, einer besseren Sitzordnung, verbesserten Tonanlagen, aktualisierten Beleuchtungssystemen usw. Alles dank vorausschauender Persönlichkeiten wie Friedrich und Baumann, die die Vision hatten, etwas wirklich Besonderes auf der Bühne zu schaffen. All diese Entwicklungen trugen dazu bei, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Künstler ihre Kunst auf neue Weise zum Leben erwecken konnten!
Von 1961 bis 2003 war das Berliner Theater des Westens Schauplatz einiger der besten Theateraufführungen in der Republik. In dieser Zeit standen viele talentierte Schauspieler, Sänger und Tänzer auf dieser Bühne und hinterließen unauslöschliche Spuren in ihrer Geschichte. In diesem Teil werfen wir einen Blick zurück auf die wichtigsten Ensemblemitglieder und Gäste, die während dieser Zeit im Theater des Westens aufgetreten sind.
Donnie Ray Albert war ein amerikanischer Tänzer und Schauspieler, der in zahlreichen Broadway-Produktionen auftrat. Er kam 1961 als Choreograph für die Produktion von Pippin zum Theater des Westens. Albert wird als einer der einflussreichsten Darsteller des deutschen Theaters in Erinnerung bleiben.
Albert Bonnema war ein niederländischer Sänger, der 1972 als Mitglied des Ensembles der Kammerspiele am Kurfürstendamm erstmals in Deutschland auftrat. Später trat er am Theater des Westens auf, bis er 1976 nach Hamburg zog, um Solist an der Staatsoper Hamburg zu werden.
Clamma Dale war eine amerikanische Sängerin, die 1977 in der Produktion von Show Boat des Theaters des Westens in Deutschland debütierte, bevor sie ihre Karriere in anderen europäischen Ländern fortsetzte. Ihre gefühlvolle Stimme bleibt eines der denkwürdigsten Elemente dieser Show im Theater des Westens.
Helmut Baumann ist ein deutscher Tänzer, Choreograf, Schauspieler und Musicalregisseur. Eine seiner bekanntesten Inszenierungen war Cabaret u. a. mit Helen Schneider, Wolfgang Reichmann, Hildegard Knef und Utz Richter. Er war bis 1999 Intendant und künstlerischer Leiter des Theaters des Westens, das unter ihm zur ersten deutschen Musicalrepertoirebühne wurde.
In den 42 Jahren, in denen das Theater des Westens die erste deutsche Musicalbühne war, traten dort einige wirklich bemerkenswerte Talente aus dem nahen und fernen Ausland auf. Darunter waren Donnie Ray Albert, Albert Bonnema, Helmut Baumann, Terry Cook, Clamma Dale, Ute Lemper, Wilhelmenia Fernandez, Hildegard Knef, Angelika Milster, Helen Schneider, Caterina Valente, Daniel Washington, Elisabeth Werres, Charles Williams und Queen Yahna. Johannes Heesters wurde aufgrund seines langjährigen Engagements für das Theater zum Ehrenmitglied ernannt.
Jeder Künstler hat seine eigenen Spuren in der Geschichte des Theaters des Westens hinterlassen, die noch heute von Fans auf der ganzen Welt gefeiert werden. Diese Künstler haben dazu beigetragen, das Theater des Westens zu dem zu machen, was es heute ist: eines der renommiertesten Theater. Daher ist es nur recht und billig, dass wir diese Gelegenheit nutzen, um ihnen allen für ihren Beitrag zu dieser kultigen Institution zu danken. Ohne sie wäre das alles nicht möglich! Wir danken Ihnen!
Am 24. September 2002 beschloss der Berliner Senat den Verkauf des Hauses an den niederländischen Musical-Konzern Stage Entertainment. Das Gebäude selbst bleibt in Landesbesitz. Im Januar 2003 wurde mit Umbauarbeiten begonnen. Die Renovierung kostete nach Stage Angaben 10 Millionen Euro. Es beherbergt seit September 2003 einige der renommiertesten Musicalproduktionen.
In diesem Teil werfen wir einen Blick auf einige der beliebtesten Shows, die in den letzten 17 Jahren auf der Bühne der Spielstätte zu sehen waren. Die Stage Entertainment beschäftigt seitdem kein festes Ensemble mehr und zeigt Produktionen, die wechselweise auf verschiedenen deutschen und internationalen Bühnen zu sehen sind. Im Jahr 2011 wurde die Spielstätte in der Kantstraße in Stage Theater des Westens umbenannt.
Die Produktionen im Stage Theater des Westens begannen 2003 mit Les Misérables, gefolgt von der deutschen Erstaufführung von Die drei Musketiere und Aida im Jahr 2006. Im Jahr 2008 wurden zwei große Musicals im Theater aufgeführt: Tanz der Vampire und Elisabeth. Es folgten die Weltpremiere von Der Schuh des Manitu im Jahr 2010 und We Will Rock You im Jahr 2011. 2013 war ein weiteres großes Jahr für das Theater, als es Tanz der Vampire nach fünf Jahren Abwesenheit wieder aufnahm. Weitere bemerkenswerte Produktionen sind Gefährten (2014), Mamma Mia! (2015), Ich war noch niemals in New York (2015), Chicago (2016), Sister Act (2017), Disney Der Glöckner von Notre Dame (2017), Ghost (2018) und The Band (2019). Es gab im Laufe der Jahre weitere Wiederaufnahmen. Darunter waren Mamma Mia! im Jahr 2020 und Tanz der Vampire im Jahr 2019.
Derzeit läuft Ku’damm 56, die Musical Weltpremiere von 2021. Ab dem 19. März 2023 wird Romeo & Julia – Liebe ist alles als Weltpremiere im Stage Theater des Westens inszeniert. Die Show basiert wohl auf der größten Liebesgeschichte aller Zeiten. Das Kreativteam um Peter Plate und Ulf Leo Sommer, die zuvor schon mit dem Musical Ku’damm 56 ein erfolgreiches deutsches Musical geschaffen haben, hat sich diesmal zusammengetan, um die wohl schönste Geschichte von Shakespeare ganz neu auf die Bühne zu bringen.
In dieser Auflistung finden Sie alle Musicals (inklusive Spielzeit), die in der Spielstätte in der Kantstraße unter Stage Entertainment aufgeführt wurden:
Diese berühmten Darsteller und Darstellerinnen konnten Sie während dieser Zeit im Theater erleben.
Das Theater des Westens in Berlin gehört zu den führenden Musicaltheatern. Es ist bekannt für seine unglaublichen Aufführungen, sein atemberaubendes Dekor und seinen einzigartigen Saalplan. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf das Theater werfen und herausfinden, was es so besonders macht.
Der Aufbau des Zuschauerraums im Stage Theater des Westens Berlin folgt dem klassischen Theateraufbau. Der Hauptsaal besteht aus zwei Ebenen Parkett, gefolgt von Hochparkett, daraufhin zwei Ränge. Eintrittskarten gibt es in fünf Preiskategorien. Informieren Sie sich über die genaue Lage der Sitzplätze im Saalplan oder laden Sie sich das PDF runter.
Das Theater des Westens ist für sein opulentes Dekor bekannt. Die Wände sind mit goldenen Akzenten und komplizierten Details geschmückt, die den Besucher in eine Zeit der Pracht und Raffinesse zurückversetzen. Außerdem sind im ganzen Theater mehrere Statuen verstreut, die den klassischen Charme des Hauses noch verstärken. Das Innere ist dank zahlreicher Kronleuchter, die von den verzierten Decken herabhängen, gut beleuchtet und schafft auf jeder Ebene eine warme und einladende Atmosphäre für die Gäste.
Für viele Gäste im Theater des Westens steht außer Frage, dass sie von den Plätzen im Parkett den besten Blick auf das Geschehen auf der Bühne haben. Wenn Sie jedoch das Gefühl haben möchten, mehr am Geschehen auf der Bühne teilzuhaben, sollten Sie einen Platz auf dem Rang oder in der Loge reservieren, die eine großartige Aussicht bieten, aber intimer sind als die Plätze im Parkett.
Mit seiner prächtigen Ausstattung und den komfortablen Sitzmöglichkeiten bietet das Theater des Westens jedem Besucher ein unvergessliches Erlebnis! Ganz gleich, ob Sie sich für einen Sitzplatz im Parkett entscheiden, um die beste Sicht zu haben, oder für einen Sitzplatz auf dem Rang oder in der Loge, um Ihre Lieblingsshows in einem intimeren Rahmen zu sehen – hier ist für jeden etwas dabei! Besuchen Sie die Spielstätte bald und machen Sie sich bereit für einen unvergesslichen Abend in einem der beliebtesten Musicaltheater Berlins!