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Wir berichteten bereits von der großen Ku’damm 59 Musical Premiere. Nun konnten wir uns selbst ein Bild von der neuen Show im Stage Theater des Westens machen. Gemeinsam als Mutter-Tochter-Gespann sind wir für Euch nach Berlin gereist. Lest in unserem Blog, wie uns die Fortsetzung von Ku’damm 56 gefallen hat. Kommt mit ins Berlin der 50er Jahre und auf den legendären Kurfürstendamm, wo die Schöllack Frauen wieder für Trubel sorgen.
Seit Mai läuft das Ku’damm 59 Musical im Berliner Theater des Westens. Es handelt sich um die heiß ersehnte Fortsetzung von Ku’damm 56 und basiert auf der gleichnamigen TV-Reihe, die im ZDF ein Millionen Publikum begeisterte. Das Musical stammt wie der Vorgänger aus der Feder von Peter Plate, Ulf Leo Sommer und Annette Hess.
Ihr braucht eine Auffrischung, worum sich Ku’damm 59 dreht? Kein Problem. Kurz zusammengefasst verfolgen wir weiter, wie es den drei Schöllack Schwestern Monika, Helga und Eva sowie ihrer Mutter Caterina im Jahr 1959 ergeht, etwa drei Jahre nach den Ereignissen in Ku’damm 56.
In der Tanzschule Galant, geführt von Mutter Caterina, will die Regisseurin Christa Moser einen Heimatfilm namens „Das Hotel am Wolfgangsee“ drehen. In die beiden Hauptrollen sollen, wenn’s nach Mutter Caterina geht, ihre Tochter Monika und der Draufgänger Freddy Donath schlüpfen. Monika wird deswegen als unschuldiges anständiges Mädchen promotet. Da passt es gar nicht ins Konzept, dass Monika zusammen mit Freddy eine uneheliche Tochter namens Dorli hat. Allerdings wurde Dorli nach der Geburt in die Obhut von Monikas Schwester Helga und ihrem Ehemann Wolfgang von Boost gegeben. Wolfgang hadert dagegen mit seinen Gefühlen für den Anwalt Hans Liebknecht aus Ost-Berlin. Und bei der jüngeren Schwester Eva? Die versucht aus ihrer Ehe mit Prof. Dr. Jürgen Fassbender auszubrechen. Ganz schon viel los in Berlin! Grund genug uns die Story, die meine Mutter und mich schon im TV begeisterte, auf der großen Musicalbühne in Berlin anzuschauen.
Wir besuchten die Abendvorstellung am 1. Juni 2024 und eins vorweg: wir hatten einen grandiosen Abend im Theater des Westens. Das Theater selbst ist einfach wunderschön und bietet mit seiner Historie eine stimmungsvolle Kulisse. Vor der Show (und in der Pause) genossen wir die prunkvolle Atmosphäre im Spiegelsaal in der oberen Etage. Drei große Kronleuchter hängen dort imposant von der hohen Decke und der Saal wird links und rechts von zwei Spiegelwänden abgeschlossen. An der Bar gönnten wir uns leckere Getränke und konnten viele Gäste beim Fotos machen an der Ku’damm 59-Fotowand beobachten.
Und dann ertönte auch endlich der Gong, um anzukündigen, dass die Vorstellung in Kürze beginnt. Geschwind sind wir auf unsere Plätze auf dem Rang geeilt. Von dort hatten wir eine wunderbare Draufsicht auf die Bühne.
Als Fans der TV-Serie konnte uns die Bühnenversion komplett abholen. Vom Cast über die Musik bis hin zur Inszenierung konnte das Musical sowohl meine Mutter als auch mich überzeugen. Die drei Stunden im Theatersaal sind wie im Flug vergangen und die Geschichte hat uns wieder ganz neu gepackt. Am Ende des Abends strömen wir begeistert aus dem Theater.
Besonders hervorzuheben sind die großartigen Darstellerinnen der drei Schöllack-Schwestern Monika, Helga und Eva gespielt von Celina dos Santos, Lisa Radl und Isabel Waltsgott. Aber auch Pamina Lenn als Christa Moser und Lisa-Marie Sumner als Mutter Caterina zeigen, was in ihnen steckt. Grandiose Stimmen, die auch alle schauspielerisch mitreißen!
Die Herren im Cast möchten wir selbstverständlich nicht unterschlagen. Nathan Johns spielt charmant und mit emotionaler Tiefe den Draufgänger Freddy und David Nádvornik verkörpert überzeugend Fabrikantensohn Joachim Franck. Philipp Nowicki als Wolfgang von Boost und Alexander Auler als Hans Liebknecht porträtieren insbesondere während des Songs „Zwischen Ost und West“ einfühlsam die beiden – nicht nur durch die Mauer – getrennten Liebenden.
Das leitet perfekt über zu der fantastischen Musik von Ku’damm 59. Hier zeigen die Songschreiber Peter Plate, Ulf Leo Sommer und Joshua Lange, was sie können. Besonders sind uns „Marie läuft Amok“, „Liebmichallee“ und „Frühling in Berlin“ im Gedächtnis geblieben. Musikalisch begleitet wird das Ensemble von der grandiosen Band „The Monikas“, die seitlich auf der Bühne sichtbar (und vollkommen zu Recht) ihren Platz findet und unter der Leitung von Shay Cohen mitreißend aufspielt.
Komplettiert werden die Gesangsdarbietungen des Cast von den inspirierenden Choreografien von Jonathan Huor. Dabei spielen sich verschiedene Szenen gleichzeitig auf der Bühne ab, Darsteller kämpfen beispielsweise in Zeitlupe auf einer sich drehenden Treppe während Drumherum in wilden Drehungen das Tanzbein geschwungen wird.
Alles in allem erwartet Euch beim Ku’damm 59 eine grandiose Inszenierung, die emotional aufwühlt und bewegt. Die starke Geschichte über Frauen, die in einer Welt voller gesellschaftlicher Zwänge leben und für Emanzipation, Gleichberechtigung und die Freiheit der Liebe kämpfen, weiß auch in seiner Musicalumsetzung zu überzeugen. Die frischen Ideen der Kreativen zünden und sorgen bei uns für einen unvergesslichen Musicalabend.
Dies spiegelte sich dann auch in den Standing Ovations und während der Zugabe des Ensembles wider, die voller Schwung und Elan nochmal Songs wie „Marie läuft Amok“ zum Besten gaben. Man hat gesehen, dass alle Mitwirkenden großen Spaß an dieser Inszenerierung haben. Das überträgt sich automatisch aufs Publikum. Beschwingt verlässt man den Saal und ist ein bisschen traurig, dass es schon vorbei ist – zumindest für den heutigen Abend. Aber meine Mutter und ich begeben uns gern wieder in die „Liebmichallee“, die aktuell ganz eindeutig in der Kantstraße im Theater des Westens liegt.